Creative Industries – wie steht es in Hessen damit?

Der hessische SPD-Landesverband hatte zur Diskussion eingeladen. Und Michael Söndermann berichtete zur Lage der Creative Industries in Deutschland und Hessen.

Die hessischen Kultur- und Kreativunternehmen zählen zu den wirtschaftlich stärksten Unternehmen in Deutschland. Vor allem im Markt für Kommunikationsdesign dürften die Hessen absolute Spitze sein. Erstaunlich hingegen ist das überraschend schlechte Abschneiden der selbständigen Künstler/innen – in Hessen wird deutlich schlechter verdient als in den Vergleichsländern NRW, Bayern oder Baden-Württemberg.

Wie “Hessen im Branchen-Ranking” der Kulturwirtschaft / Creative Industries dasteht, läßt sich im Söndermann-Vortrag hier herausfinden: pdf im Download

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Ein positiver Teufelskreis – letze Woche im Bundestag

“Eine lebendige Kulturwirtschaft zieht Musiker, Schriftsteller, Theaterleute, Maler oder Bildhauer an. Diese Entwicklung kommt der Kulturwirtschaft zugute und löst wieder neue Prozesse aus. Dies ist ein Teufelskreis – diesmal ein positiver -, der bei der Entwicklung ganzer Regionen eine Rolle spielt.” So schön kanns keiner begründen – Wolfgang Börnsen, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion bei der Plenardebatte im Deutschen Bundestag zur Kulturwirtschaft.

Die Förderung und Weiterentwicklung der Kulturwirtschaft wird übrigens einstimmig vom Bundestag (CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP, Linke) unterstützt. Siehe dazu das Protokoll aus dem Bundestag vom 24.10.2007

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Kulturwirtschaft in der Stadt

Immer mehr Städte in Deutschland interessieren sich für Kulturwirtschaft.

Aachen, Köln, Leipzig, Düsseldorf, Bochum, Mannheim, Dortmund, etc. lassen aus kulturpolitischen oder wirtschaftsfördernden Perspektiven das Feld der Kultur- und Kreativbranchen prüfen. Die Debatten dazu sind höchst spannend, denn Kulturwirtschaft zu verstehen ist nicht ganz einfach. Nicht selten wird Kulturwirtschaft mit Kulturtourismus verwechselt. Auch die mancherorts versuchte Gleichsetzung von öffentlichen Theatern und Museen mit Kulturwirtschaft entspringt eher verzweifelten Versuchen, das Thema in den Griff zu bekommen.

Wer einen Einstieg in die kulturpolitische Perspektive sucht, kann sich über die kleine Broschüre “Kulturwirtschaft. Das unentdeckte Kapital der Kommunen und Regionen” informieren. in: Konrad-Adenauer-Stiftung Broschüre, Nr.32. Gedruckte kostenlose Fassung mit adressierten, frankierten Rückumschlag (1.45 €) bei M.Söndermann, Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Hirschbergstr. 21, 50939 Köln erhältlich. Oder hier pdf im Download

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Erneut Kulturwirtschaft im Bundestag am 24.10.2007

Innerhalb kürzester Zeit beschäftigt sich der deutsche Bundestag am kommenden Mittwoch (24.10.07) im Parlament erneut mit der Kulturwirtschaft.

Die Abgeordneten wollen in der Plenardebatte u.a. von der Bundesregierung fordern
– die Kultur- und Kreativwirtschaft als eigenständiges Wirtschaftsfeld anzuerkennen;
– ein Querschnittsreferat “Kultur- und Kreativwirtschaft” einzurichten;
– dem Doppelcharakter kultureller Leistungen als Kulturgut und als Wirtschaftsgut Rechnung zu tragen;
– einen regelmäßigen Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht zu erarbeiten,
– usw.

Insgesamt haben der vorbereitende Kulturausschuss und andere Ausschüsse rund 14 Punkte in einer Beschlussempfehlung formuliert, die in beliegender Drucksache nachzulesen ist: Drucksache pdf im Download

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5. Kulturwirtschaftsbericht NRW erschienen

Heute legte die Wirtschaftsministerin Thoben den neuen Kulturwirtschaftsbericht des Landes Nordrhein-Westfallen vor. Aber uns haben nicht die positiven Wirtschaftszahlen der Kulturwirtschaft wirklich überrascht. Der Clou des heutigen Tages war etwas völlig anderes. Die Wirtschaftsministerin berichtete tatsächlich im Parlament dem Kulturausschuss des NRW-Landtages exklusiv über die aktuelle Lage der Kulturwirtschaft  (der Wirtschaftsausschuss soll später ebenfalls exklusiv informiert werden). Eine solch souveräne Haltung der Wirtschaftsministerin zeigt eine moderne Orientierung an, die wir beileibe nicht von allen Wirtschaftsministerien gewöhnt sind.

Der Text der Studie folgt in Kürze, hier zunächst der Pressetext und Stimmen der Kultursprecher der Landtagsfraktionen im pdf im download.

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Rückendeckung von der Kulturpolitik für die Kulturwirtschaft?

Am 8. und 9. November 2007 findet auf Initiative der Kulturverwaltung des Landes Berlin eine zweitägige kulturpolitische Tagung zur Kulturwirtschaft statt.

Im Fokus der Tagung „Herausforderung Kulturwirtschaft – kulturpolitische Antworten und Strategien“ steht die Frage nach den Auswirkungen der Kulturwirtschaft auf die Strategienbildung in der Kulturpolitik. Die Konferenz konzentriert sich einerseits auf den Einfluss der Kulturwirtschaft auf den öffentlichen Kulturbereich und andererseits auf die Handlungsmöglichkeiten seitens der Kulturpolitik, Synergien zur Bewältigung der kulturpolitischen Aufgaben zu nutzen, Chancen als auch Risiken abzuschätzen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Ausführliche Informationen zu den Anmeldemodalitäten und dem Tagungsprogramm finden Sie unter:

www.kulturprojekte-berlin.de/projekte/kulturpolitische-tagung/

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Glos und Neumann: Die Kulturwirtschaftsminister im Tandem

Heute (Mittwoch) sprach Bundeswirtschaftsminister Michael Glos über die Bedeutung der Musikwirtschaft. Die Branche sei längst nicht mehr nur etwas für Kulturpolitiker, sondern “ein bedeutender Wirtschaftszweig”. “Als Beispiel verwies er auf den Vergleich mit der Stahlindustrie: “Jeder weiss, dass wir eine bedeutende Stahlindustrie haben, keiner weiß, dass die Kreativirtschaft inzwischen fast zehn Mal so viele Menschen beschäftigt wie die Stahlindustrie.”

Mit Musik werde insgesamt im Jahr ein Umsatz von rund 14 Milliarden Euro erzielt. Allein die Musikwirtschaft im engeren Sinne erziele dabei einen Umsatz von fünf Milliarden Euro. Der Markt für Online-Musik sei gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent gewachsen.

Gemeinsam mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) werde das Wirtschaftsministerium in Kürze eine “Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft” starten. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit dieses neuen Bereichs in allen seinen Teilbranchen zu stärken. “Davon verspreche ich mir sowohl Wachstums- als auch Beschäftigungsimpulse”, sagte Glos.

Die Rede des Wirtschaftsministers vom 19.9.07 finden Sie hier:

Daten und Fakten zur Musikwirtschaft finden Sie hier: oder PDF im Download

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Der Kulturwirtschafts-Kongress in Essen, NRW

Wandel durch Kulturwirtschaft – Was hat der Kongress in Essen am 17. und 18. September 2007 gebracht.

Gestern berichtete die Landeswirtschaftsministerin Christa Thoben über die Perspektiven der Kulturwirtschaft in Nordrhein-Westfalen: Immer mehr Menschen würden in NRW von Kunst, Musik, Film, Mode, Medien und Life-Style leben. So seien rund 46.000 Selbständige und Kulturunternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft aktiv und würden inzwischen einen Umsatz von rund 32 Milliarden Euro erwirtschaften. In ihren Eröffnungsreden bezeichneten die Ministerin und der Ministerpräsident Jürgen Rüttgers die Kulturwirtschaft als einen Leitmarkt, der enorme Chancen für das Land habe.

Kulturwirtschaft als Leitmarkt, der vom Ministerpräsidenten immerhin im Verbund mit so starken Leitmärkten wie die Gesundheitswirtschaft oder die Energiewirtschaft in einem Oberbegriff der „Kreativen Ökonomien“ gesehen wird. Für die Teilnehmer/innen des Kongresses war es allerdings durchaus ein irritierendes Bild, sich die Energiewirtschaft oder das Krankenhauswesen als „kreative Industrie- oder Dienstleistungsunternehmen“ vorzustellen, hatte man doch bisher geglaubt, Kreativität sei vor allem eng mit den Bereichen: Musik, Film, Literatur, Kunst, Mode, Design, Medien, Architektur und vor allem mit den Künstlerinnen und Künstler verbunden.

Da war es dann doch wieder beruhigend zu hören, was die Landesregierung zur Entwicklung der Kulturwirtschaft vorhat: So sollen durch einem neuen „Wettbewerb Create.NRW“ Projekte unterstützt werden, die geeignet seien, unternehmerische und marktbezogene Kompetenz bei Selbstständigen und Kleinstunternehmen zu verbessern und Plattformen, Marktplätze und Infrastruktureinrichtungen zu schaffen, die Ankerpunkte für die Kulturwirtschaft sein könnten. Ausdrücklich wurde hierbei auf die Musikwirtschaft, die Verlage, den Buchhandel, den Kunstmarkt, den Theatermarkt, die Film- und Fernsehwirtschaft, die Designwirtschaft, die Modewirtschaft, die Werbewirtschaft, die Software- und Spieleindustrie und auf die Architekturbranche hingewiesen.

Das Wirtschaftsministerium betonte im Übrigen, dass der „Wettbewerb Create.NRW“für alle, wirklich für alle vom kleinsten Freiberufler über die Selbständigen bis hin zu KMU-Unternehmen in ganz NRW offen sei. Und nicht nur fürs Ruhrgebiet. Denn bei der Suche nach den kreativen Potenzialen soll das ganze Land NRW angesprochen werden – von Euskirchen, Aachen und Bonn bis nach Kleve, Münster und Bielefeld. Es wäre ja auch allzu komisch, die Kreativität allein nur im ehemaligen Kohlenpott zu suchen.

Informationen zum Wettbewerb hier:

Die neue wirtschaftspolitische Leitidee der Landesregierung „Kreative Ökonomie“, von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers in einer Rede vom 4.6.2007 erläutert hier:

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Aachener Kulturwirtschaft auf dem Weg nach Europa

Schon früh hat sich die Stadt Aachen mit der Kulturwirtschaft beschäftigt. Kulturwirtschaft ist kein weicher Standortfaktor mehr, sondern ein eigenständiges Wirtschaftsfeld. Die EU-Kommission unterstützt inzwischen aktiv solche Positionen. So ist Aachen die erste deutsche Stadt, die mit seinem Gründerzentrum Kulturwirtschaft im europäischen Städtenetzwerk ECCE mitmacht. ECCE ist das erste kulturwirtschaftliche Netzwerk auf europäisch-kommunaler Ebene.

Neuerscheinung zur Tagung “Wandel durch Kulturwirtschaft” am 17. und 18. September 2007 in Essen, veranstaltet von der Landesregierung NRW

AC-Broschüre

BACKES, Christoph/HUSTEDT, Sylvia/SÖNDERMANN, Michael
Kulturwirtschaft in Aachen. Potenziale einer Stadt
2007, 20 S., 6 Abb.
Gestaltung: büro G29 Aachen
PDF im Download – deutsche Fassung
PDF im Download – englische Fassung
Gedruckte Fassungen erhältlich bei: info(at)kulturunternehmen.info

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Es geschehen noch Zeichen und Wunder!

Kulturstaatsminister Neumann mit neuem Referat Kulturwirtschaft.

Gestern kündigte Bernd Neumann im Bundestag an, ein eigenes Fachreferat für Kulturwirtschaft einzurichten. Seine Begründung: Die Kulturwirtschaft sei weltweit der Sektor mit den größten Zuwachsraten. Deshalb werde der BKM in Kürze ein eigenes Referat für diesen Bereich schaffen, in dem die bislang verteilten Kompetenzen zusammengeführt würden. Wie fruchtbar eine enge Vernetzung von Kultur- und Wirtschaft sei, sehe man beim DFFF oder bei der “Initiative Musik” für die eine Million Euro im Jahr 2008 vorgesehen seien. Quelle: Rede von Staatsminister Bernd Neumann zum Kulturhaushalt 2008 im Deutschen Bundestag vom 12.09.2007

Jetzt beginnt hoffentlich eine grundlegende konzeptionelle Arbeit für die Gesamtbranche Kulturwirtschaft. Eine neue Sicht auf die so genannte “kleine Kulturwirtschaft” wird möglich. Die Kultur- und Kreativszene kann als strategischer Faktor der Kulturwirtschaft und Creative Industries ins Spiel gebracht werden. Kulturelle Vielfalt und regionale Kulturwirtschaft korrespondieren einander. Künstler-, Kultur- und Kreativberufe sind nicht mehr nur Humus für die Musik- und Medienkonzerne oder nette Urbanisierungshelfer für marode Stadtviertel. Die vielen FreiberuflerInnen und kleinen Unternehmen wachsen zu wichtigen Playern für die gesamte Kulturwirtschaft heran. Wer wenn nicht der BKM ist dafür der richtige Partner. Herzlichen Glückwunsch Herr Minister!

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