Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg schreibt in einer Zusammenfassung für die Diskussion im Landtag Baden-Württemberg:
Die Designwirtschaft ist eine bedeutende Branche der Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg. Mit rund 21.000 Kernerwerbstätigen und einem Umsatzvolumen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2017 gehört sie zu deren wichtigsten Teilmärkten. Diese statistisch begründete Definition der Designwirtschaft im engeren Sinne deckt jedoch nur einen Teil jener Wertschöpfung ab, die durch Design geleistet wird. Insbesondere auch in den Teilmärkten Architektur, Werbung sowie Kunsthandwerk spielt Design eine wichtige Rolle. Die direkten Auswirkungen dieser Teilmärkte auf die Wirtschaft Baden-Württembergs werden bereits in der regulären Kulturwirtschaftsforschung ausführlich dargestellt.
Darüber hinaus ist das Design jedoch auch in anderen Wirtschaftsbereichen ein wichtiger Wertschöpfungsfaktor, beispielsweise im Industrie- und Produktdesign, im Service Design oder im Bereich der User Experience von digitalen (und analogen) Technologien. Viele Unternehmen beschäftigen hierfür eigene Inhouse-Designer*innen, Großkonzerne beschäftigen hierfür teilweise ganze Abteilungen. Diese indirekten wirtschaftlichen Effekte der Designberufe wurden in der Studie des Büros für Kulturwirtschaftsforschung und von DesignersBusiness ausführlich untersucht. link.
Grundlage hierfür war jedoch nicht die Zuordnung der einzelnen Unternehmen zu Wirtschaftszweigen, sondern diese Untersuchung folgt einer Berufsperspektive und betrachtet die wirtschaftlichen Effekte der Designberufe, unabhängig von den einzelnen Wirtschaftszweigen. Nach dieser neuen, erstmals angewandten Methode gab es im Jahr 2016 tatsächlich insgesamt 118.675 Erwerbstätige in den Designberufen und weitere 51.843 Beschäftigte, die als Nicht-Designer in den relevanten Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft (Designwirtschaft, Architekturmarkt, Werbemarkt und Kunsthandwerk) arbeiteten, wie z. B. Bürokräfte.
Eine wesentliche Erkenntnis aus der Studie ist somit, dass die Zahl der Erwerbstätigen im Designbereich – d. h. über alle Branchen der Gesamtwirtschaft hinweg – mit 170.518 etwa fünfmal größer ausfällt, als die herkömmliche Betrachtung des Teilmarktes Designwirtschaft es nahelegt, die der Klassifikation nach Wirtschaftszweigen folgt (34.500 Personen).